Die meisten großen US-Warenhäuser wie Sears oder JC Penny haben seit Jahren schwer mit der Konkurrenz durch Amazon und Co. zu kämpfen und schließen eine Filiale nach der anderen. 2018 kamen in den USA auf eine neu eröffnete Kaufhausfiliale 1,4 geschlossene Filialen. Die Kaufhauskette Kohl’s trotzt diesem Trend und hat sich stattdessen entschieden, eine Symbiose mit Amazon einzugehen.
Amazon-Kunden können an Kiosken in ausgewählten Kohl‘s Filialen im Raum Chicago bereits seit einiger Zeit Amazon-Bestellungen abholen und auch Rücksendungen abgeben. Die teilnehmenden Filialen konnten Ihre Umsätze 2018 um mehr als 10% steigern, während das Umsatzwachstum in den anderen Filialen lediglich bei 5% lag. Auch die Zahl der Neukunden stieg um 9%, im Vergleich zu 1%.
Diese positiven Entwicklungszahlen nahm Kohl’s jetzt zum Anlass ab dem 1.Juli 2019 in allen US- Filialen Amazon Retour-Services anzubieten. Dort können Kunden sogar unverpackte Artikel abgeben, Kohl’s kümmert sich um Verpackung und Rückversand.
Für Kohl’s ist dies nicht die erste Kollaboration mit Amazon. Bereits in der Vergangenheit wurden in ausgewählten Filialen zeitweise Amazon Pop Up Stores eröffnet, die dort Amazon-Produkte wie Kindle, Alexa oder Fire verkauften. Die Pop Up Stores wurden zwar in der Zwischenzeit geschlossen, mittlerweile verkauft Kohls jedoch ganz regulär Amazon Produkte in über 200 Filialen.
Kohl’s beschränkt sich allerdings nicht nur auf die Zusammenarbeit mit Amazon. Im Rahmen eines Pilotprojekts kooperiert die Kaufhauskette auch mit ALDI. Nicht genutzte Fläche in größeren Kohl’s Shopping-Centern soll an den Lebensmittelhändler vermietet werden. Beide Einzelhändler erhoffen sich davon Synergy-Effekte. Zukünftig sollen auch Weight Watchers Studios und Planet Fitness Sportstudios in Kohl’s Kaufhäuser integriert werden.
Kohl’s möchte durch solche Kooperationen das Shopping-Erlebnis für seine Kunden verbessern und die Anziehungskraft seiner Filialen weiter stärken. Eine Strategie, die sich bisher auszuzahlen scheint, und somit als Inspiration für andere Kaufhausketten, nicht nur in den USA, dienen könnte.
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